Ich rief ihm nach….



Das ist der Grund meines Schreibens immer gewesen, ob ich nun Biographien schrieb, Romane oder Kinderbücher: es geht mir immer um Menschen, die am Rande leben, auch wenn es ganz große und bedeutende waren, um Menschen, die den Rand erkundet haben, die die Fremde erfahren haben, und es sind immer Menschen, die ein Kind, wenn es im Innern noch lebendig ist, als Gefährten, als Brüder, als Hoffende sehen kann. Und das finde ich etwas unglaublich Wichtiges, daß ich diese Fremde, die ich selber erfahren habe und die für mich eigentlich immer ärgerlicher und ärger wird, um das auch zu sagen, in unserem Land, daß ich diese Fremde gelernt habe und teilen kann. (PH)

Immer noch ist da die Trauer, ihm nicht mehr begegnen zu können. Wir waren ziemlich lange miteinander unterwegs, sind uns nahe, näher gekommen. Da waren diese Biographie für KiWi, die vielen Hörfunksendungen und immer wieder neue Begegnungen mit Peter Härtling, auch mit seiner Frau Mechthild, den Kindern und damit Einsichten in das Leben eines ehemaligen Flüchtlingskinds, das sein Schreiben so nötig wie den Atem brauchte und sich schon früh in Worte fasste: „Vielleicht ein Narr wie ich – Narren sind sich immer gleich und wunderlich und immer reich“.

So einem wunderlichen Narren wollte ich nachspüren. Gerade noch waren wir verabredet, die närrische Biographie von 2006 zu aktualisieren, ihr neue Form und Inhalt zu geben, hatten uns kostbare Zeit reserviert, da bahnte sich das Ende an. Peter Härtling starb am 10. Juli 2017 . Er fehlt.

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