Der dumme Trieb zum guten Ende kann ein kluger werden, der passive Glaube ein kundiger und aufrufender. Die Arbeit gegen die Täuschung führt als Berg in die Zukunft. Die Menschen wie die Welt tragen genug gute Zukunft; kein Plan ist selber gut ohne diesen gründlichen Glauben. (Bloch: „Prinzip Hoffnung“)
„Es gilt, das Hoffen zu lernen!“ Nichts weniger forderte der Philosoph Ernst Bloch (1885-1977). Seine Sätze begleiten mich bis heute. Einen Philosophen, der wie er, nicht nur das Vergangene, sondern auch die lebendige Zukunft zutiefst humanistisch bedenkt, den brauchen wir. Immer und noch. Einen, der uns zu Entdeckern macht. Der den Möglichkeiten von Zukunft Stoff und Nahrung gibt.
„Denken heisst überschreiten!!“ – überall in Blochs Werk (u.a. „Das Prinzip Hoffnung“) findet der Suchende sinnstiftende Spuren, mächtige Kälte- und Wärmeströme, den Glauben an eine „gute Zukunft“. Bloch heute wieder zu lesen, auch ihn zu hören, stiftet Zuversicht und „Utopie“: Lässt uns erahnen, dass da mehr ist als das Immergleiche. Und dass es möglich ist, der kalten Fremde der Jetztzeit zu widerstehen.
Die in der Collage verwendeten O-Töne sind Teil meines Hörfunkfeatures „Renaissance der Utopien“ , das SWR2-„Wissen“ anlässlich des 40. Todestages von Ernst Bloch am 4. August 2017 gesendet hat.
Mitwirkende: Ernst Bloch Chor (Tübingen), Jan Bloch, Martin Walser, Ernst Bloch, Philipp Ruch (Zentrum für politische Schönheit), Walter Jens